Donnerstag, 17. Juli 2014

Verkehrte Welt

Ohne es zu wollen, ja wer kann das schon beeinflussen, trifft man in seinem Leben auf das Schicksal. Und sind wir mal ehrlich, das Schicksal ist ein mieser Verräter. Es kommt immer mit Dingen die wir nicht ahnen, auf die wir nicht vorbereitet sind oder die wir gar nicht erst gebrauchen können. Doch was wollen wir schon dagegen tun, uns beschweren? versuchen es in eine andere Richtung zu lenken? Geht nicht. Das Schicksal ist und bleibt Bestimmer. 
Kennt ihr das, man hat sich an eine bestimmte Situation gewöhnt, am Anfang war es schwierig, aber mit der Zeit hat man es akzeptiert und man macht einfach weiter. Bam! Und da kommt das Schicksal, von heute auf morgen ändert es die Spielregeln und auf einmal rückt diese Situation wieder in den Vordergrund. Was nun? Man hat zwar der alten Zeit nachgetrauert, aber es ging ja jetzt auch so. Nochmal die Karten neu mischen? Nochmal von vorne anfangen und alles hinter sich lassen, die Wut, die Enttäuschung, all das vergessen. Vergeben? Wer garantiert einem das es nicht nächste Woche wieder anders ist? Die Wahrheit ist, es gibt keine Garantie und wir müssen uns selbst sicher sein ob die Person es wert ist nochmal das Risiko einzugehen. Wenn ja, dann muss man ins kalte Wasser springen und wohl oder übel hoffen das man diesmal gerettet wird. Risikobereitschaft. Wenn nicht, dann sollte man Vergangenes Vergangenes sein lassen und anstatt zurückzublättern, weiterlesen. 

Dienstag, 3. Juni 2014

Time to say Goodbye

Jeder kennt die guten alten Sprüche wie, es gibt immer einen Ausweg oder es ist immer irgendwo Licht am Horizont. Doch mal ehrlich, es gibt nicht immer einen Ausweg beziehungsweise kann man ihn manchmal einfach nicht finden. Das Leben entwickelt sich manchmal wie ein Irrgarten und egal in welche Richtung man läuft man kommt nie am Ziel an. Man findet den Weg nach draußen einfach nicht, egal wie viel Mühe man sich gibt oder wie sehr man versucht positiv zu denken. Keiner möchte ewig im gleichen Garten hin und her irren und deshalb ist es manchmal einfach besser seine sieben Sachen zu packen, alles stehen und liegen zu lassen und wo anders nach seinem Glück suchen. Wobei suchen da schon wieder die falsche Wortwahl ist, weil man soll ja nicht nach Dingen suchen. Doch manchmal kommt man in seinem Leben einfach an den Punkt wo man weiß, keinen Schritt weiter, es bringt einfach nichts. Man muss sich eingestehen das sinnlose Kämpfe einfach nur müde machen und man muss, so weh das auch tut, mit manchen Dingen einfach abschließen. Es kommt nicht immer so wie man es gern hätte und man muss aufhören darauf zu hoffen das es ja noch besser werden könnte. Manchmal ist es einfach nicht mehr möglich an einem Ort glücklich zu werden, man hat einfach zu viel erlebt und davon zu wenig Gutes. Dieser Prozess kann sich über Jahre ziehen, bis man irgendwann mal aufwacht und denkt "So kann's doch echt nicht weitergehen", oder es geht von heute auf morgen, weil einfach etwas so schlimmes passiert ist das man dadurch zu sehr gebrochen ist. Wir versuchen immer uns abzulenken, nach vorne zu schauen, die Hoffnung nicht aufzugeben, aber das liegt auch ganz einfach an unserer Mentalität. Oft sind wir einfach nicht mutig genug Dinge zu wagen vor denen wir Angst haben, Menschen die Meinung zu sagen die uns täglich auf die Palme bringen oder einfach mal auf unser Herz zu hören. Doch es gibt hier keinen Ausweg mehr, es wird hier nicht mehr besser und ich werde hier nicht so glücklich wie ich es verdient habe. Wir müssen mehr auf uns selber achten, uns etwas Gutes tun und aufhören zu versuchen es allen anderen recht zu machen. Manchmal muss man einfach gehen, sich losreißen von allem Alten, die Vergangenheit hinter sich lassen und nochmal ganz von vorne anfangen. Und das wird funktionieren, man muss nur mutig genug sein.

Sonntag, 18. Mai 2014

Narben

Was man erlebt zeichnet sich auf dem Körper ab. Narben. Manche sind größer, manche kleiner. Die einen sieht man, die anderen nicht. Die unsichtbaren sind die, die weit in die Tiefe gehen, sie sitzen auf der Seele oder auf dem Herzen. Man kann sie nicht sehen, doch dafür spürt man sie umso mehr, mal mehr mal weniger, doch sie bleiben. Manche sind neu, manche schon älter, doch das unterscheidet nicht immer den Schmerz den sie einem bereiten. Eine ist schon fast ein Jahr alt, sie ist groß, vielleicht sogar eine der größten. Sie erzählt die Geschichte einer zerbrochenen Liebe. Doch man hat sie so gut gepflegt, das sie mehr und mehr verblasst und man sich nicht mehr von ihr erdrückt fühlt. Sie ist da, aber sie gehört zu einem und man hat kein Problem sie zu zeigen. Die andere ist ziemlich klein, man kann sie auch kaum noch sehen. Über diese Narbe ärgert man sich, man hätte sie auch locker umgehen können, wäre man nicht so naiv gewesen und hätte sich in Dinge hineingesteigert die gar nicht so sind wie sie scheinen. Diese Narbe ist überflüssig. Die dritte Narbe ist groß und sie konnte auch nie richtig verheilen. Immer wieder fängt sie an zu brennen und man merkt es tut wieder weh. Man wünscht sich einfach das sie endlich verblasst, aber das tut sie nicht. Die Person die dir diese Narbe zugefügt hat, ist in deinem Herzen und du bekommst sie auch nicht raus, egal wie sehr du sie mittlerweile hasst. Sie hat dir einfach zu viel bedeutet und du hast nie gedacht das sie dir so weh tun kann. Am schlimmsten ist die letzte Narbe, sie ist ganz frisch. Sie brennt, sie schmerzt, sie quält dich. Sie sitzt genau an deinem Herzen, sie versucht einen Riss zu schließen. Den Schmerz den dir diese Person zugesetzt hat, ist nicht mit den anderen zu vergleichen. Man hat gedacht das genau die Person alle anderen Narben ein bisschen besser macht und muss feststellen das stattdessen eine weitere, schlimmere Narbe hinzugefügt wurde. Ich bin mir sicher jeder von uns trägt mindestens eine dieser Narben bei sich. Narben sind dafür da um uns zu erinnern, zu zeigen was wir erlebt haben und vielleicht auch überlebt haben, was uns stärker gemacht hat und uns besser gemacht hat. Wir tragen sie bei uns, für immer.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Was wäre wenn...

"Es wäre heute nicht wie es ist, wär es damals nicht gewesen wie es war." so singt es Casper in seinem Song "Das Grizzly Lied". Ich liebe seinen Stil einfach, er singt so oft genau das was ich denke, um mich gleich mal als Fan zu outen. Nun beschäftigt mich diese Zeile im Moment besonders. In den letzten Tagen habe ich oft über die Vergangenheit nachgedacht, zurück geblickt auf das was war und mich des öfteren gefragt, was wäre gewesen wenn. Diese Frage hat sich bestimmt schon jeder mindestens einmal in seinem Leben gestellt. Es fängt schon ganz klein an, in der Schule fragt man sich, wenn ich mehr gelernt hätte, hätte ich dann eine bessere Note geschrieben? Oder bei Sportwettkämpfen, wenn ich mich mehr angestrengt hätte, hätte ich dann Erste/r werden können?Man kommt dann an einen Punkt wo man anfängt sich zu ärgern, weil man vielleicht hätte mehr machen können. Schlimmer ist es aber in der Liebe. In der Liebe bist du entweder zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder eben nicht. Es gibt doch nichts schlimmeres als in Selbstmitleid zu versinken und zu sagen "ach hätte ich doch damals, dann wäre ich jetzt.." Hast du deine Chance verpasst, dann hast du sie verpasst, denn nur ganz selten im Leben gibt es die zweite Chance. Du kannst die Dinge nicht ändern, auch wenn man das manchmal gerne will. Jeder würde wohl so manches ändern wollen, aber einen Knopf zum zurückspulen gibt es im Leben leider nicht. Wir können nicht zurück, wir können nicht wieder von Null beginnen, wir können kaputte Dinge nicht heilen. Wir müssen es so nehmen wie es ist und uns mit der Situation arrangieren, auch wenn uns das manchmal das Herz bricht, weil wir manchmal einfach zu viel verloren haben, zu viel aufs Spiel gesetzt haben, zu wenig nachgedacht haben.
Zu diesem Thema gibt es glaube ich auch keinen guten Rat. Ich glaube man sollte einfach aufpassen das man seine Gefühle niemals unterdrückt, wenn man liebt, dann liebt man und da gibt es auch keine Grenzen. Meistens ist es nur die Angst die Grenzen setzt und die dadurch das Glück verhindern kann und die Frage "was wäre wenn.." überhaupt erst zulässt. 


Sonntag, 27. April 2014

Timing

Wird nicht funktionieren, sagt der Verstand. Machen wir's trotzdem, sagt das Herz. Aber schlimmer als Verstand und Herz, ist wohl die Zeit. Verpasste Zeit um genau zu sein. Du hast diesen einen Freund der immer für dich da ist, auf den du dich verlassen kannst, der vielleicht alles für dich tun würde. Doch mehr als Freundschaft ist das natürlich nicht, alle Anzeichen die auf mehr hindeuten werden gekonnt ignoriert und man will bloß nicht zu viel darüber nachdenken. Aber man versteht sich blind, die Bindung wird immer enger und die Anzeichen lassen sich nicht länger ignorieren. Man fängt an sich anders zu verhalten, weil man die Zeichen plötzlich mit anderen Augen sieht. Man fängt an sich die Frage zu stellen ob er immer noch Gefühle hat und ob die eigenen Gefühle plötzlich viel stärker geworden sind. Bis zu einem bestimmten Punkt kann man das noch ganz gut unterdrücken, aber irgendwann platzt es aus einem raus, man hat sich verliebt. Seine Augen leuchten viel mehr als sonst, sein Lächeln lässt dich fast umfallen und nur wenn er da ist, fühlt sich alles viel besser an. Und jetzt? Jetzt könnte alles perfekt sein, er will dich doch schon lange und jetzt endlich hast du es auch verstanden und willst ihn auch. Doch statt Glück folgt Enttäuschung. Zu spät. Man hat zu lange gewartet, zu lange sich vor seinen Gefühlen versteckt, er sieht dich mittlerweile nicht mehr in diesem Licht, er hat schon lange aufgegeben. Keiner kämpft oder wartet ewig, würden wir auch nicht. Das einzige was bleibt ist sich zu ärgern, sich zu fragen wie man die ganze Zeit so blöd sein konnte, weinen weil man alles hätte haben können und jetzt ohne alles da steht. Es tut weh zu spät zu kommen, niemand will zu spät sein. Aber bist du zu spät, dann ist meistens schon jemand vor dir ins Ziel gelaufen und bekommt all das was dir alles bedeutet.

"Better three hours too soon than a minute too late." - William Shakespeare    

Mittwoch, 9. April 2014

Fotoalbum

Alte Fotos anschauen - manchmal was Gutes, manchmal einfach nur traurig. Man erinnert sich gerne an die lustigen, durchgetanzten Nächte mit seinen Mädels und die Schnappschüsse die dabei entstanden sind. Den ein oder anderen hat man vielleicht schon vergessen gehabt und dann kommt die Erinnerung wieder, an den Moment und an die Witze die ihr über den einen schleimigen Typen an der Bar gemacht habt. Oder Fotos von einem schönen Urlaub, leicht kommt man ins Tagträumen und wünscht sich an den Ort zurück.
Doch dann sind da noch diese anderen Fotos, Fotos von einer zerbrochenen Liebe, von ehemaligen Freunden oder von Menschen die man durch den Tod verloren hat. All das sind auch Erinnerungen, aber nicht wirklich welche die einen mit Freude erfüllen. Ich sehe das Bild vor mir, er hält mich in seinen Armen und küsst mich. Das Bild strahlt eine unglaubliche Wärme aus, so als wäre uns alles andere egal gewesen. Wir waren einfach nur glücklich, verliebt und glücklich. Doch die Betonung liegt auf waren. Vergangenheit. Dieses Bild ist nicht mehr als eine Erinnerung, etwas was man nicht mehr wieder erleben wird.
Auf dem anderen Bild ist ein Mädchen was aus vollem Herzen lacht, womöglich über den Jungen der neben ihr steht. Sie versucht schon eine gefühlte Ewigkeit ein Bild mit ihm zumachen wo er mal normal schaut. Doch sie bekommen es einfach nicht hin, weil auch immer jemand anderes mit reinspringt. Freundschaft. Zusammen lachen, zusammen Spaß haben, sich einfach verstehen. Auch vorbei. Einmal ein Vertrauensbruch, nichts wird wieder so wie es war. Schlimmer als dies Erinnerungen ist es, wenn man sich auf Bildern glücklicher sieht als man es jetzt ist. Das Lächeln ist sozusagen auf den Fotos gefangen. Ich glaube es ist nicht schlimm traurig zu werden, wenn man sich solche Bilder anschaut. Es ist nur wichtig das man nicht stehen bleibt und neue Gründe findet um zu lachen. Die Erde dreht sich immer weiter, ob man will oder nicht.

Dienstag, 18. März 2014

Der Weg ist das Ziel

Du willst zwar nach links gehen, doch rechts ist noch ein zweiter Weg. Welchen wird man wohl einschlagen? Bei dem einen Weg gibt es die passende Wegbeschreibung, man weiß welche Hindernisse auf einen warten, man weiß wie man diese umgehen oder lösen kann. Bei dem zweiten Weg ist es anders. Man hat keine Ahnung welche Gefahren auf dem Weg versteckt sind, man weiß nicht ob man überhaupt am Ziel ankommt. Hat man diese zwei Optionen vor Augen wäre man doch eigentlich total dumm den unsicheren Weg zu nehmen. Doch so sind wir Menschen, dumm und naiv. Wir schätzen meist nicht die Dinge die wir sehen, wir suchen immer wieder das Neue und Aufregende. Wer kann schon wissen was der zweite Weg für Abenteuer mit sich bringt oder ob vielleicht das große Glück am Ende wartet. Wir lieben die Herausforderung. Wir wollen immer das es besser kommt als es bereits ist, also nehmen wir den zweiten Weg. Aber es kommt alles anders als gedacht, die Hürden sind größer als vermutet und wir müssen womöglich mehr einstecken als uns lieb ist. Vielleicht verlieren wir durch unsere Entscheidungen Menschen die uns wichtig sind, aber nicht genug. Vielleicht müssen wir einsehen dass, das Ziel nicht zu erreichen ist und wir immer mehr verlieren nur um anzukommen. Doch ist man einmal auf dem Weg, dann gibt es auch kein zurück mehr. Man muss die Dinge so nehmen wie sie gekommen sind und aufhören darüber zu jammern wie es hätte werden können. Wir allein sind für unsere Wege verantwortlich also müssen wir uns manchmal auch den Meinungen anderer stellen. Aber wir sollten aufpassen nicht immer gleich andere für Fehler die man selbst macht verantwortlich zu machen. Meistens suchen wir doch nur jemand der uns ein bisschen Last abnimmt. Wir sollten aufhören immer das eine große Ziel vor Augen zu haben, sondern uns mehr auf die Dinge konzentrieren die uns auf dem Weg begegnen.